Bezifferung Gesamtverwandtschaft

Aus Tirolensis Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wahl der Basis-Systematik

Ein ausführlicher Vergleich der bekannten Methoden (siehe entsprechenden GenWiki-Eintrag, scheint jedem angeraten, der ein solches System ausführlich und nachhaltig anwenden möchte und dabei an keine unbekannten Grenzen stossen möchte.

Die "Geläufige Verwandtschafts-Bezifferung" als Kombination bereits bestehender und alt gedienter Verfahren nach einer Vorlage von Doris Reuter, scheint sich nach eingehender Analyse als beste Basis für ein System zu eignen.

Analyse möglicher Nachteile

Die Analyse möglicher Nachteile, bzw. die Vermeidung derselben, führt zu folgenden Überlegungen einer möglichen Änderung:

  • Kleinbuchstaben können bei Geschwistern oft nicht chronologisch verwendet werden, weshalb diese Definition ev. aufzuweichen wäre (oder anzupassen): Die Anwendung in der Reihenfolge a,b,c,... könnte nur bei gesicherter Chronologie und Ausschluß der Möglichkeit von nicht erhobenen verstorbenen Kleinkindern, usw. angewendet werden. Im Zweifel wäre eine rückwärts laufende Nummerierung mit z,y,x,... ohne chronologischen Zwang ein Indikator der Unsicherheit.
  • Kinder sind nur dem Verwandten zugeordnet und nicht den angeheirateten Personen: Diese Regel erlaubt nicht bei Halbgeschwistern den unterschiedlichen Elternteil auszumachen und führt bei Vorhandensein von mehr als 26 Kindern eher zur Notwendigkeit eine zweistellige Bezifferung zu verwenden. Aus diesem Grund scheint es angeraten, ausgehend vom angeheirateten Ehepartner die jeweiligen Kinder zu beziffern. Auch die Unsicherheit der Bezifferung bei ev. unehelichen Kindern (zwischen ehelichen Kindern), wird damit ausgeräumt. Als Nachteil daraus ergibt sich eine schnellere Verlängerung der Bezifferung (ein Zeichen mehr pro Generation).
  • Es gibt keine Unterscheidungsmöglichkeit bei nicht-leiblichen/unehelichen (bzw. fraglichen) Beziehungen zur vorletzten Person: Es wäre möglich ein ausführlich unterscheidendes System anzuwenden, in dem jede Art einer von der Norm (leiblich/verheiratet) abweichenden Beziehung ausgezeichnet wird. Ein Beispiel: verlobt "°", geschieden "§", unehelich "-", Stiefkind/eltern "÷", Adoptivkind/eltern "ª", Pflegekind/eltern "^", unsicher/unbekannt "~". Ob diese Ausführlichkeit eher zu Verwirrung führt, müsste genauer untersucht werden. Als Kompromiss könnte die Anwendung nur eines Zeichens bei Abweichung von der Norm herangezogen werden, z.B. "•" (Aufzählungszeichen oder alternativ Mittelpunkt "·"). Wenn aber mehrfache Elternpaare vorkommen (z.B. Adoptiv- und leibliche Eltern) muß eine Unterscheidung vorgesehen sein, um vielfache Auszeichnung mit derselben Ziffer verschiedener Personen zu vermeiden. Eine mehrfache Anwendung des Zeichens bietet sich an.
  • Die fehlende Kenntnis der Chronologie bei den Ehen, sollte ev. ebenfalls erkennbar sein: Auch hier könnte bei Unsicherheiten eine rückwärts laufende Nummerierung dies verdeutlichen, z.B. wenn nicht beide Ehepartner als vorher unverheiratet bezeichnet werden und der später Verstorbene als Wittwer des Ersteren bezeichnet wird.
  • Als System die Eltern der Angeheirateten zu beziffern, könnte das einfache bzw. geläufige Kekule-System herangezogen werden.

Konstruktion einer Modifikation

Übersicht Anwendung auf ein Testraster des Vorschlags C. Rottensteiner

Auch um aus vorangeführten Analysepunkten heraus eine einfachere Systematik zu erhalten, könnte es angebracht sein, eine grundsätzlich neue Systematik einzuführen:

  • Bezifferung aller Geschwister (nicht nur der Vorfahren) mit Kleinbuchstaben nach analysierter Systematik: a,b,c,... (ev. Vorfahrenposition wird chronologisch ausgelassen) oder z,y,x,... (bei Unsicherheiten)
  • Bezifferung der Partner mit Großbuchstaben in der Chronologie (A,B,C,...), bei Unsicherheit mit Z,Y,X,... beginnend.
  • Bezifferung der Kinder als Geschwister (siehe oben), wobei der Punkt weiterhin vorangestellt wird, um den Generationensprung zu betonen (insbesondere wenn keine Generationsbezifferung verwendet wird). Um die Unterscheidung von Geschwistern Angeheirateter zu Kindern von Angeheirateten zu ermöglichen, ist dieses Trennzeichen zwingend notwendig.
  • Eine Generationsbezifferung bringt ausgehende vom Probanden eine gute Orientierung. Wer Erfahrung mit dem Kekulesystem hat, kann sich auch daran grob generationsmäßig orientieren und die Generationsbezifferung weglassen. Für genealogisch unerfahrene Leser einer Publikation, ist die Generationsbezifferung allerdings sicherlich eine große Indikationshilfe. Die Entscheidung sollte also auch davon abhängen, ob die Bezifferung nur für den Forscher selbst, bzw. Austausch mit erfahrenen Genealogen verwendet werden soll, oder auch für die Publikation und somit einem breiten Publikum dienen soll. Weiters ist zu berücksichtigen wie die Generationsbezifferung bei Voranstellung vom Rest der Ziffer getrennt wird: ein Leerzeichen scheint übersichtlich, kann im Fließtext aber zu Fehlinterpretationen führen, die Wahl eines dezenten Trennzeichens ist nicht einfach, da es wenige Optionen gibt. "–" (Bindestrich, nicht Minus/kurzer Bindestrich) scheint angebracht.

Beschreibung der Variante nach C. Rottensteiner

Basis, ist die Überlegung das System auch für eine Publikation und somit breite Anwendung zu benutzen.

  • Als Basis wird die Vorfahrennummerierung nach Kekule mit Proband 1 angewendet.
  • Es wird die Generationsnummerierung vorangestellt, wobei der Proband die Generation "0" (Null) darstellt, die Vorfahren mit den römisch Ziffern versehen werden (Eltern I, Großeltern II, usw.) und die Nachfahrengenerationen ein negatives Vorzeichen erhalten (Kinder -I, Enkel -II, usw.).
  • Die Generationsnummerierung und die Kekulenummer werden mit einem Trennzeichen "–" verbunden: z.B. Proband "0-1"